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Author: Integrationsrat Tübingen

Beiträge: Veranstaltungsabend am 08. März zum Internationalen Frauentag (08.03.2023)

Zum Internationalen Frauentag: Veranstaltungsabend am 08. März 2023 mit Beitrag des Integrationsrats (08.03.2023)

Am 08.03.2023 veranstaltete die Stabstelle für Gleichstellung und Integrations einen Abend zum Internationelen Frauentag mit einem vielfältigen Programm. Auch der Tübinger Integrationsrat war beteiligt. Hier die Redebeiträge von Nilgün Doğan und Ana Mejias:


Weltfrauentag 2023 – Die Absurditäten des Alltags

„Liebe Gäste,
Wir, Ana und ich, sind Integrationsrätinnen. Heute möchten wir Ihnen kleine Einblicke in die Absurditäten unseres Alltags geben. Wir haben dieses Thema gewählt, da wir denken, dass wenn Frauen, die den Alltag so bewältigen, auch zu Krisenzeiten immer sich zu helfen wissen. Ich möchte Ihnen heute eine kleine Anekdote aus meinem Alltag schildern.
Kurz zu den Gegebenheiten: Wir zählen das Jahr 2015. Ein Umzug innerhalb Tübingens erst neu vollzogen, nach jahrelanger Trennung frisch geschieden und glücklich mit nur einem sechsjährigen Kind und nicht wie man mir schon auch zugerufen hat, mit vier Kindern! Wie dem so ist, muss die Wohnungseinrichtung der neuen Wohnung angepasst und folglich ein Bett gekauft werden! Der Weg in ein schwedisches Möbelhaus ist unumgänglich geworden, ein größeres Auto wurde von einer Freundin geliehen, Sohn versorgt und gut untergebracht. All das erledigt machte ich mich auf den Weg in das besagte Möbelhaus. Dort wurde das Bett ausgesucht, im Lager gefunden und schon holte mich die Realität ein. So viele Teile, so schwer, wie bekomme ich alles in den Einkaufswagen? Nach dem ersten Schreck, wurde ein Mitarbeiter angesprochen und mit seiner Hilfe alles in den Einkaufswagen geladen und auch bezahlt. Erleichtert und voller Vorfreude auf das Möbelstück ging ich zum Aufzug Richtung Parkhaus. Kaum aus dem Aufzug ausgestiegen, kam auch schon der zweite Schreckgedanke: Wie um Gotteswillen bekomme ich diese großen und schweren Teile in das Auto. Noch im gleichen Moment hörte ich eine Stimme die mich aus meinen Gedanken rausgerissen haben. Eine Frau rief mir beim vorbei gehen zu: „Na lässt ihr Mann sie allein alles tragen?“ „Ich bin geschieden! Ich schaff das auch allein!“ kam prompt aus meinem Mund.Bisschen genervt, bisschen gestresst aber auch bisschen ermüdet von den nicht enden wollenden Vorurteilen.

„Und zu meinem Erstaunen, drehte sich genau in diesem Moment dieselbe Frau um, kam auf mich zu, packte kurzerhand mit an und meinte zugleich: ‚Wir Frauen müssen doch zusammenhalten!'“

Nilgün Doğan

Genau Zusammenhalt! Das war das richtige Wort! Es war Balsam auf meiner Seele!
Immer wieder gegen Vorurteile kämpfen zu müssen, als Frau sich immer wieder aufs Neue beweisen zu müssen, sich in allen Ebenen des Alltags erklären zu müssen passiert leider auch im Jahre 2023 immer noch viel zu oft. Dann in Kombination mit Vorurteilen gegen Menschen mit Migrationsgeschichte macht all das nicht einfacher. Ich wünsche mir das Zusammenhalt vordergründig zum Alltag gehört. Das man nicht im Anblick von Frauen, die offensichtlich Migrationsgeschichte haben, davon ausgeht, dass diese nur hilfsbedürftige Frauen sind und das man ganz genau ihre Geschichte und auch ihre Bedürfnisse bereits kennt.
Ich wünsche mir im Alltag mehr Smalltalks bei ersten Begegnungen mit u.a. Themen über das Wetter eben nur Themen eines ganz gewöhnlichen Alltags.“
Nilgün Doğan


„Als Migrantin habe ich keine Angst vor Krisen. Ich weiß, was es bedeutet, bei null anfangen zu müssen, und ich fühle mich in der Lage, es immer wieder zu schaffen.

„Um den Alltag als Frau mit Migrationsgeschichte zu bewältigen, habe ich Strategien entwickelt, um die Vorurteile der Gesellschaft zu ignorieren.“

Ana Mejias

Das Wichtigste ist, dass ich keine Kommentare persönlich nehme. Ich habe eine Art Liste, bei der jeder Vorurteil eine entsprechende Antwort hat. Ich versuche dabei nicht arrogant zu wirken, denn ich weiß, dass die meisten Menschen es gut meinen. Zum Beispiel, wenn man mir sagt: „Was machen Sie hier, wenn Sie im „Paradies“ geboren sind?“, antworte ich: „Die meisten haben mein Heimatland als Touristen kennengelernt… Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, Venezuela ist kein Paradies… Nicht jetzt, aber auch nicht früher. Also lebe ich hier, genau wie Sie, und genieße die Karibik nur im Urlaub.“ Oder viele denken, dass Salsa tanzen mein Hobby ist und dass ich ein großer Fan von Shakira bin. Ja, ich kann tanzen und habe in meiner Jugend Shakira gehört. Aber ich liebe auch klassische Musik und wir können gerne mal gemeinsam zum Konzert gehen. Ich habe vier Kinder und bin seit Jahren alleinerziehende Mutter. Als sie noch in der Schule waren, wurde mir oft das Gefühl vermittelt, dass ich auf finanzielle Unterstützung angewiesen wäre, ich wurde auch dies bezüglich des Öfteren angesprochen. Aber das war nicht der Fall. Ich weiß, dass ich statistisch gesehen diese Art der Unterstützung vielleicht gebraucht hätte. Aber was ich wirklich brauche und was jeder Mensch braucht, sind angenehme Begegnungen. Ein „Wie geht es dir?“ statt einem „Wo kommst du her?“ An dieser Stelle muss ich auch gestehen, dass Vorurteile unteranderem auch von Frauen kommen. Diese haben sich manchmal schnell, manchmal weniger schnell in Verlauf von Gesprächen gelöst. Wenn wir jemanden kennenlernen, sollten wir versuchen, den Menschen zu sehen und nicht die Vorurteile, die wir mit seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Äußerlichkeiten verbinden.
Unser Weg als Frau ist oft schwierig, als alleinerziehende Mutter wird die Lage nicht unbedingt einfacher und als Migrantin ist es eine echte Herausforderung. Aber es wird leichter, wenn wir als Frauen zusammenhalten.“
Ana Mejias

Ana Mejias und Nilgün Doğan – Foto: Lale Tipieser
Luzia Köberlein – Foto: Lale Tipieser
Veranstaltung zum Internationalen Frauentag im Tübinger Rathaus – Foto: Neslihan Canpolat
Ana Mejias und Nilgün Doğan – Foto: Lale Tipieser

Die „Songs of Gastarbeiter“: Am 31.03.2023 in Tübingen (08.03.2023)

Die „Songs of Gastarbeiter“: Am 31.03.2023 im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Tübingen (08.03.2023)

Wann: Freitag, 31. März 2023, 20 Uhr (Einlass 19:30 Uhr)
Wo: Club Voltaire (Haaggasse 26b, 72070 Tübingen)

Die Songs of Gastarbeiter – Eine musikalische, filmische, kommentierte Reise durch 60 Jahre Einwanderung in Deutschland.

„Wenn es mal echten deutschen Blues gegeben haben soll, dann die Songs of Gastarbeiter.“

arte

Der Berliner Autor Imran Ayata und der Münchner Theatermacher und Musiker Bülent Kullukcu wühlten in Archiven, durchforsteten Musiksammlungen der Eltern und Bekannten, nervten Freunde und Fremde, um Songs of Gastarbeiter zu finden – 2013 erschien Songs of Gastarbeiter Vol. 1: „Mit unserer Compilation dokumentierten wir die Musik unserer Eltern, die zum Alltag von Millionen Menschen in diesem Land gehörte, in der deutschen Öffentlichkeit aber völlig unbekannt war. Anfang 2022 veröffentlichen wir Songs of Gastarbeiter Vol. 2. Dieses Album ist musikalisch divers, versammelt politische Protestsongs sowie Partymusik und ist ein Aufruf gegen falsch verstandene Homogenität. Denn gerade unser Blick auf die erste Generation ist häufig noch immer geprägt von Vorurteilen und Klischees. Wir wollen diesen Projektionen Songs of Gastarbeiter in all ihren Facetten entgegenstellen und weiterhin musikalische Schätze heben, die in Almanya eine größere Bühne verdienen und nicht verloren gehen sollen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der sozialen und ökonomischen Errungenschaften dieser Generation, deren Wirken noch immer verkannt ist. Wir richten den Blick auf diese Pioniere, die mit ihrer Musik ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen thematisierten, sich nicht nur leidend, sondern auch kämpferisch und ironisch gaben und scharfsinnige Beobachter der deutschen Gesellschaft und Politik waren – oder einfach nur eine Party feiern wollten.“

„Die Songs, die bislang nur im kollektiven Gedächtnis der Elterngeneration existiert haben, können jetzt – wie man so sagt – Kultcharakter bekommen.“

Der Spiegel

Jetzt tingeln sie durch Almanya und das Ausland, um die Geschichte der Einwanderung in Almanya mit Musik zu präsentieren.

„… diese Musik gehört zum Soundtrack der Bundesrepublik Deutschland.“

Nürnberger Nachrichten

Der Tübinger Integrationsrat präsentiert in Kooperation mit dem Club Voltaire und freundlicher Unterstützung der Kreissparkasse Tübingen, der Stadtwerke Tübingen und des Marktladens die Songs of Gastarbeiter mit Imran Ayata und Bülent Kullukcu.

„Compilation revives profile of Germany’s forgotten folk music.“

The Guardian

Hier gibt es den Flyer zur der Veranstaltung und hier das Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Eintritt frei

Koordinierungstreffen: Hilfsangebote für die Erdbebenopfer am 23. März (07.03.2023)

Koordinierungstreffen: Hilfsangebote für die Erdbebenopfer am 23. März (07.03.2023)

Vor fast einem Monat erschütterte ein gewaltiges Erdbeben eine große Region an der türkisch-syrischen Grenze. Zehntausende Menschen verloren bei der Katastrophe ihr Leben, noch mehr Menschen ihr Zuhause sowie Hab und Gut. Viele Überlebende trauern um ihre Angehörigen, sie sind verzweifelt und benötigen dringend Unterstützung.

Am 23. Februar fand eine gemeinsame Gedenkveranstaltung des Integrationsrats und der Stadtverwaltung Tübingen für die Opfer des Erdbebens statt. Viele Menschen drückten auf dem Holzmarkt ihre Anteilnahme und Solidarität aus. Und viele kamen auf uns zu, mit dem Wunsch, den Betroffenen im Erdbebengebiet zu helfen, etwas zu tun. Diese Hilfsangebote und Ideen möchten wir gerne in einem gemeinsamen Austausch koordinieren und bündeln. Hierzu laden wir Sie herzlich ein

am Donnerstag, 23. März 2023, um 18.30 Uhr

in den Hofgerichtssaal, im Rathaus, 3. Stock.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und jedes Hilfsangebot.

Mihriban Şahin (Integrationsbeauftragte) und Deniz Tekin (Sprecher des Integrationsrats)

Zum Internationalen Frauentag: Veranstaltungsabend am 08. März mit Beitrag des Integrationsrats (01.03.2023)

Zum Internationalen Frauentag: Veranstaltungsabend am 8. März mit Beitrag des Integrationsrats (01.03.2023)

Der Tübinger Integrationsrat beteiligt sich mit einem Beitrag am Veranstaltungsabend zum Internationelen Frauentag am 08.03.2023 im Tübinger Rathaus.

Weitere Informationen zur Veranstaltung können dem Flyer und der folgenden Pressemitteilung entnommen werden.


Pressemitteilung
der Universitätsstadt Tübingen
1. März 2023

Zum Internationalen Frauentag: Veranstaltungsabend im Rathaus am 8. März

Die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag im Rathaus steht dieses Jahr unter dem Motto „Was uns bewegt“. Dazu lädt die Stabsstelle Gleichstellung und Integration der Universitätsstadt Tübingen gemeinsam mit dem Frauennetzwerk 8. März und dem Aktionsbündnis Gleichstellung alle Interessierten herzlich ein

am Mittwoch, 8. März 2023, 19 bis 22 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr,
im Rathaus am Markt.

Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Boris Palmer eröffnet Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch den Abend. Es moderiert die städtische Gleichstellungsbeauftragte Luzia Köberlein. Der Eintritt ist frei. Alle Geschlechter sind willkommen. Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei.

Das vergangene Jahr nimmt sich einmal mehr als Jahr der Krisen aus, die uns bedrohen, verstören, empören und bewegen: Kriege und Frauen- und Menschenrechtsverletzungen in vielen Teilen dieser Welt, die Corona-Pandemie und ihre Folgen, der Fachkräftemangel in Careberufen, Inflation, Armutsgefährdung, Klimakrise. All diese Themen greift der Abend aus Frauenperspektive auf.

„Frauen und ihre Lebensrealitäten sind sehr vielfältig, auch hier vor Ort in Tübingen. Und genauso vielfältig sind auch die Beiträge zum diesjährigen Frauentagsprogramm im Tübinger Rathaus“, sagt Luzia Köberlein, die städtische Gleichstellungsbeauftragte. Das Programm wird von Vertreterinnen des Jugendgemeinderats, des Integrationsrats, des Frauenverbands Courage, des Gesamtelternbeirats Kita und von Fridays for Future gestaltet. Außerdem sprechen Ensaf Haidar, eine Kämpferin für Frauen- und Freiheitsrechte aus Saudi-Arabien und eine geflüchtete Frau aus der Ukraine. In dem achtminütigen Kurzfilm „Ich bin stark“ erzählen junge geflüchtete Frauen aus Tübingen von ihren Armutserfahrungen. Der Verein body voices e.V. präsentiert erstmalig ein riesiges Kunstwerk, das im Rahmen eines mehrtägigen Workshops von Frauen geschaffen wurde, die sexualisierte Gewalt er- und überlebten.

Musikalisch gibt es Frauenpower mit dem Saxophonquartett „Gleis 4“. Die Musikerinnen stehen für rhythmische und klangliche Vielfalt aus den verschiedensten Genres. Auch Austausch und Begegnung sollen an diesem Abend nicht zu kurz kommen: Sei es am Infostand des Frauennetzwerks 8. März, in verschiedenen Themenrunden oder an Stehtischen in der Cafeteria des Rathauses. Snacks und Getränke verkaufen die Lebenshilfe e.V. und das Frauencafé achtbar.

www.tuebingen.de/frauentag 


Tagblatt – Mittwochspalte (01.03.2023)

Tagblatt – Mittwochspalte (01.03.2023)

Barış Ateş

Ich lebe seit zehn Jahren in Tübingen, seit 2019 bin ich Mitglied im Integrationsrat. Ich komme ursprünglich aus Gaziantep. Meine Familie hat das Erdbeben überlebt, das Haus, in dem sie wohnten, ist allerdings Schaden erleidet. Ich empfinde jeden Tag Freude, dass sie noch am Leben sind, wo so viele Menschen gestorben sind.  Auch Schmerz und Sorge. Während ich esse frage ich mich, ob meine Geschwister gegessen haben. Während ich in einer warmen Stube schlafe, ist es ihnen kalt. Manchmal werde ich auch wütend auf mich selbst, weil ich nur an meinen eigenen Brüdern und Schwestern denke (unsere Eltern sind gestorben), während so viele Menschen in der gleichen Situation sind. Ich habe nicht die Möglichkeit, allen Menschen, die Ähnliches erleben, zu helfen. Ich möchte, dass zumindest eins von meinen Geschwistern hierherkommt. Meine 43-jährige Schwester, deren Haus bei diesem Erdbeben beschädigt wurde und in der es gefährlich ist, darin zu leben.

Auf den Informationen zum sogenannten „Erdbebenvisum“ aufbauend, habe ich beim Bürgeramt nachgefragt, wie ich einen Antrag für meine Schwester stellen kann. Mir wurde eine Telefonnummer genannt, welche von 13:00 bis 16:00 Uhr erreichbar sein sollte. Ich rief in diesem Zeitfenster wiederholt und ohne Erfolg an, die Leitung war entweder besetzt oder niemand ging dran. Auf der Seite der Ausländerbehörde kam außerdem die Meldung, dass alle Termine bis Ende März ausgebucht seien. Ich habe viele Freunde und Bekannte in Tübingen, aus türkischen, kurdischen und syrischen Familien, die in einer ähnlichen Situation sind, sie rufen wiederholt und erfolglos beim Ausländeramt an. Auch in ihrem Namen schreibe ich.

Bei der vom Integrationsrat und der Stadtverwaltung organisierten Gedenkveranstaltung am 23. Februar, hat unser Oberbürgermeister, Herr Boris Palmer, Unterstützung für die Familien der Erdbebenopfer zugesichert. Hierfür bin ich sehr dankbar. Die konkrete Hilfe beginnt mit der Bereitstellung von Informationen über die Beantragung eines „Erdbebenvisums“. Diese Hilfe wiederum hängt von der Erreichbarkeit der Ausländerbehörde unserer Stadt ab. Ein Schalter oder eine hierfür zuständige Person könnten vor Ort Auskunft geben, so dass es allen Menschen, die dringend diese Form der Unterstützung benötigen, auch geholfen werden kann.

Barış Ateş (Integrationsrat)

Gedenkveranstaltung des Integrationsrats für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien (24.02.2023)

Gedenkveranstaltung des Integrationsrats für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien (24.02.2023)

Der Tübinger Integrationsrat organisierte eine Gedenkveranstaltung, um den Opfern des jüngsten Erdbebens im Süden der Türkei und im Norden Syriens zu gedenken. Die Veranstaltung, die am 23. Februar 2023 auf dem Holzmarkt stattfand, bot der Gemeinschaft in Tübingen die Möglichkeit, zusammenzukommen, um den Verstorbenen zu gedenken und ihre Unterstützung für diejenigen auszudrücken, die von dieser Tragödie betroffen waren.

Die Gedenkveranstaltung begann mit einer Begrüßung durch die Integrationsbeauftragte Mihriban Şahin. Eine bewegende Gedenkminute wurde eingelegt, um jener zu gedenken, die bei dem Erdbeben ihr Leben verloren haben. Im Anschluss wurden Ansprachen von Deniz Tekin, dem Sprecher des Integrationsrats, und Boris Palmer, dem Bürgermeister, gehalten.

Zusätzlich wurde im Rahmen der Veranstaltung ein Kuchenverkauf von Schülerinnen und Schülern der Geschwister-Scholl-Schule durchgeführt. Die Einnahmen aus diesem Verkauf kommen den Opfern des Erdbebens zugute, um Unterstützung in dieser schwierigen Zeit zu bieten.

Die Gedenkveranstaltung des Tübinger Integrationsrats unterstrich die Bedeutung von Mitgefühl, Zusammenhalt und Solidarität in Zeiten der Krise. Gemeinsam gedachten die Anwesenden der Opfer des Erdbebens und setzten ein starkes Zeichen der Unterstützung.

Gedenkveranstaltung des Integrationsrats für die Opfer des Erdbebens – Foto: Murat Tekin
Integrationsbeauftragte Mihriban Şahin – Foto: Murat Tekin
Sprecher des Integrationsrats: Deniz Tekin – Foto: Murat Tekin
Oberbürgermeister Boris Palmer – Foto: Murat Tekin
Gedenkveranstaltung des Integrationsrats für die Opfer des Erdbebens – Foto: Murat Tekin

Für die Opfer des Erdbebens: Gemeinsame Gedenkveranstaltung am 23. Februar (20.02.2023)

Für die Opfer des Erdbebens: Gemeinsame Gedenkveranstaltung am 23. Februar (20.02.2023)

Anlässlich des Erdbebens im Süden der Türkei und im Norden Syriens rufen der Oberbürgermeister Boris Palmer und die Stadtverwaltung sowie der Integrationsrat alle Tübingerinnen und Tübinger zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung am Donnerstag, den 23.02.2023 um 18 Uhr auf dem Holzmarkt auf, um Solidarität mit den Hinterbliebenen zu bekunden und die Trauer mit denen zu teilen, die ihre Nächsten bei diesem Erdbeben verloren haben. Es wird gebeten die Trauer durch mitgebrachte Kerzen als gemeinsames stilles Zeichen auszudrücken.


Türkiye’nin güneyinde ve Suriye’nin kuzeyinde gerçekleşmiş olan depreme yönelik, Belediye Başkanımız Boris Palmer, Belediye Üyeleri ve Uyum Meclis Üyeleri olarak bütün Tübingenli vatandaşlarımızı ortak bir anma törenine davet ediyoruz.
Tören 23.02.2023 perşembe günü saat 18.00 de Holzmarkt’ta gerçekleştirilecektir. Bu vesile ile geride kalanlarla dayanışma
içerisinde olmak ve yakınlarını kaybedenlerle acılarını paylaşmak istiyoruz. Törene sessiz bir sembol olarak bir mum getirerek hüznümüzü paylaşmanızı rica ederiz.


Ji bo erdheja li başûrê Tirkî û bakurê Sûrî çêbûyî Borîs Palmer serokê şardariya Tübingen , rêveberiya bajêr û encûmena tevheviyê dixwazin hûn nişteciyê Tübingen hemî li ahenga yadgariya giştî Amade bin, li Holzmarkt, demjimêr şeşê êvarê roja pêncşemê 23.2.2023, bo hevpariyê û hevxemiyê bi kesê bobelatbûyî re, yên ku xweşewîstên wan di bin wêraniyan de bûne qurban. Em lava dikin hûn mûman bi xwe re bînin wekû nîşana şîn û xem kêşanê.


بمناسبة الزلزال الذي ضرب جنوب تركيا و شمال سوريا يدعو رئيس بلدية توبينغن بوريس بالمر و إدارة المدينة ومجلس الاندماج جميع سكان توبينغن الى حضور حفل تذكار جماعي و ذلك يوم الخميس المصادف ٢٣/٢/٢٠٢٣ الساعة السادسة مساء في هولتز ماركت، تضامنا مع المفجوعين ومشاركة الذين فقدوا احباءهم في هذا الزلزال حزنهم، ويرجى منكم ان تجلبوا معكم الشموع للتعبير عن الحزن و رمزا للحداد

PM: Für die Opfer des Erdbebens: Gemeinsame Gedenkveranstaltung am 23. Februar (20.02.2023)

Pressemitteilung: Für die Opfer des Erdbebens: Gemeinsame Gedenkveranstaltung am 23. Februar (20.02.2023)

Das Erdbeben im Süden der Türkei und im Norden Syriens ist eine der verheerendsten Naturkata-strophen der vergangenen 100 Jahre. Die Zahl der bestätigten Todesopfer liegt aktuell bei rund 46.000 Menschen. Zehntausende wurden verletzt. Zudem gelten noch Tausende als vermisst. Die Zerstörungen sind massiv, die Häuser und Wohnungen unzähliger Menschen liegen in Trümmern. Anlässlich dieses unermesslichen Leids rufen die Stadtverwaltung und der Integrationsrat alle Tü-bingerinnen und Tübinger zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung auf

am Donnerstag, 23. Februar 2023, 18 Uhr,
auf dem Holzmarkt.

Ziel ist es, Solidarität mit den Hinterbliebenen zu bekunden und die Trauer mit denen zu teilen, die ihre Nächsten bei diesem Erdbeben verloren haben. „Viele Tübingerinnen und Tübinger bangen um ihre Angehörigen und Freundinnen und Freunde in den betroffenen Gebieten oder trauern um die unzähligen Toten“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Es wird darum gebeten, die Trauer durch mitgebrachte Kerzen als gemeinsames stilles Zeichen auszudrücken. (Dokument)

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen

PM: Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Integrationsrat nimmt Anteil (10.02.2023)

Pressemitteilung: Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Integrationsrat nimmt Anteil (10.02.2023)

Die Zahl der Todesopfer und Verletzten durch die Erdbeben im Süden der Türkei und im Norden Syriens steigt weiter. Viele Menschen werden immer noch vermisst. Die Zerstörungen sind massiv. Helfer_innen aus aller Welt suchen nach Überlebenden und bergen die Verschütteten – doch der harte Winter und die Zeit arbeiten gegen sie.

„Wir sind in Gedanken bei den Familien, die aufgrund des Erdbebens ihre Angehörigen verloren haben, die in dieser kalten Jahreszeit kein Haus, kein Hab und Gut mehr haben und unter den Trümmern nach Überlebenden suchen. Wir senden unsere herzliche Anteilnahme an alle Betroffenen“, sagt Deniz Tekin, Vorsitzender des Tübinger Integrationsrats. Auch viele Tübinger_innen machen sich große Sorgen um die Menschen in der Erdbebenregion. Viele haben Freunde und Verwandte in Syrien und der Türkei. Sie bangen um deren Leben und hoffen auf ein Lebenszeichen.

„Wir sind dankbar für all jene, die innerhalb kürzester Zeit Hilfeleistungen organisiert haben – sei es das Sammeln von Sachspenden oder der Aufruf für Geldspenden. Danke auch für die große Spendenbereitschaft der Tübinger_innen. Die Menschen vor Ort brauchen weiterhin ein Dach über dem Kopf, Medikamente, Nahrung und Trinkwasser und sind auf weitere Hilfen angewiesen. Deshalb möchten wir zu Solidarität und anhaltender Hilfsbereitschaft aufrufen“, sagt Tekin. (Dokument)

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen

Tagblatt – Mittwochspalte (21.12.2022)

Tagblatt – Mittwochspalte (21.12.2022)

Cevat Tipieser

Am 04.05.2022 berichteten wir an dieser Stelle bereits über die Situation in der Ausländerbehörde. Den Rückmeldungen und Leserbriefen entnehmen wir, dass sich die Situation seither nicht verbessert hat und weisen nochmals darauf hin:

„[…] Dem Integrationsrat wurden immer wieder schwierige Erfahrungen mit dem Ausländeramt zugetragen. Während der Pandemie wurde die Lage zugespitzt, da Termine auf der Behörde nur noch online vereinbart werden konnten. Für nicht wenige betroffene Personen ein fast unüberwindbares Hindernis, da sie entweder mangels technischer Ausstattung oder fehlenden sprachlichen Fähigkeiten oft schon an der Terminvereinbarung scheiterten. Wenn ein Termin gebucht werden konnte, waren die Wartezeiten zum Teil absurd lang. Bis zu 56 [sechsundfünfzig!] Wochen dauerte das Warten auf einen Kontakt zum Ausländeramt im schlimmsten Falle. Für Personen, die auf eine Arbeitserlaubnis oder die Verlängerung ihrer Duldung warteten, eine unendlich lange, bange Zeit des Wartens. […]
Wir brauchen in der Stadt nachhaltige Strukturen, die geeignet sind, Menschen, die ihre Heimat in Folge von Globalisierung, Klimawandel, Verfolgung, Krieg verlassen haben, in unsrer Stadtgesellschaft einen Platz zu geben. Dabei ist uns als Integrationsrat wichtig, dass auf der strukturellen Ebene keine Unterschiede zwischen unterschiedlichen Gruppen von zugewanderten Menschen gemacht werden. Dies könnte den labilen gesellschaftlichen Frieden empfindlich stören. (Annagreta König Dansokho)“.

Zudem möchten wir hinzufügen, dass laut Ausländerbehörde alte Dokumente zwar weiterhin ihre Gültigkeit bewahren, sofern ein Termin vereinbart wurde, dies allerdings nicht für Auslandsreisen gilt. Wer verreisen möchte, hat kaum eine Chance auf eine Wiedereinreise. Nicht zuletzt ist die Ausländerbehörde nicht nur für geflüchtete Menschen zuständig, sondern auch für Migrant*innen, die teilweise seit über 50 Jahren in Deutschland leben.

In seinem Wahlprogramm für seine „dritten hundert Tage“ hat der Oberbürgermeister Boris Palmer angekündigt, sich der Thematik anzunehmen. Darauf vertrauen wir.

Cevat Tipieser (Integrationsrat)