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Stellungnahmen

IR verurteilt Geheimtreffen und ruft zur Verteidigung der Demokratie auf (25.01.2024)

IR verurteilt Geheimtreffen und ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

25.01.2024

Der Integrationsrat Tübingen verfolgt mit großer Besorgnis die Enthüllungen des Recherchenetzwerks CORRECTIV über das Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam. Die dort debattierten Pläne zur massenhaften Vertreibung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und Fluchterfahrung zeigen eine erschreckende Dimension rechtsextremer Bestrebungen. Der Integrationsrat Tübingen verurteilt solche Pläne auf das Schärfste und ruft zur entschlossenen Verteidigung der demokratischen Werte auf.

In Deutschland und unserer Stadt ist das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Lebensweise geprägt. Wer in Tübingen lebt, gehört dazu. Der Tübinger Integrationsrat steht für diese vielfältige Gesellschaft und betont die Bedeutung politischer Partizipation. Er ruft nachdrücklich dazu auf, Haltung zu zeigen und sich gegen antidemokratische, rechtsextreme Ideologien zu wehren. Im Alltag, bei der Arbeit, in unseren Netzwerken und im Freundeskreis, aber auch durch die Teilnahme an deutschlandweiten Kundgebungen, die derzeit stattfinden, können wir aktiv dazu beitragen, demokratische Werte zu schützen.

„Es erfüllt mich mit Mut zu sehen, dass derzeit Zehntausende gegen diese menschenfeindlichen Pläne auf die Straße gehen. Das verdeutlicht, dass wir stärker sind als extremistische Ansichten.“ (Ana Mejias – Stellvertretende Sprecherin des Integrationsrats Tübingen)

Der Integrationsrat Tübingen schließt sich diesem Mut an und ruft dazu auf, demokratische Werte zu schützen, gemeinsam gegen rechtsextreme Ideologien vorzugehen und die Solidarität zu stärken und steht fest an der Seite aller, die sich für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft einsetzen.

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen

Zu den Aussagen des OB Boris Palmer an der Frankfurter Universität (02.05.2023)

Stellungnahme des Integrationsrats zu den Aussagen des OB Palmer auf einer Konferenz an der Frankfurter Universität

02.05.2023

Wir als Integrationsrat der Stadt Tübingen möchten hiermit deutlich machen, dass wir uns von den polarisierenden Aussagen des Oberbürgermeisters Boris Palmer distanzieren. In der Vergangenheit hat Herr Palmer mehrfach Äußerungen getroffen, die Menschen ausgrenzen und verletzen. Wir möchten betonen, dass diese Aussagen nicht die Meinung der gesamten Stadtgesellschaft widerspiegeln.

Wir arbeiten aktiv und konstruktiv mit der Stadtverwaltung, insbesondere mit der Stabsstelle Gleichstellung und Integration sowie dem Gemeinderat zusammen, um eine vielfältige Stadtgesellschaft zu fördern. Als ehrenamtlich tätiger Integrationsrat möchten wir unsere Energie zielgerichtet einsetzen und uns den dringenden Aufgaben und Herausforderungen der Gleichstellung von Migrant*innen widmen und treten für eine inklusive und integrative Stadt ein, in der alle Menschen respektiert und geschätzt werden.

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen

Zum Krieg in der Ukraine (15.03.2022)

Stellungnahme des Integrationsrats zum Krieg in der Ukraine

15.03.2022

Wir, der Integrationsrat der Stadt Tübingen, möchten uns gegen den Krieg in der Ukraine aussprechen. Der dort lebenden Bevölkerung droht unermessliches Leid, Krankheit und Tod. Die dadurch verursachte Fluchtbewegung, die größte in Europa seit dem zweiten Weltkrieg, wird auch in unserer Stadt spürbar sein. Viele der Menschen, die zu uns kommen, gehören zu den bedürftigsten Bevölkerungsgruppen: Es sind Kinder, Frauen, alte Menschen. Sie haben ihre Häuser in umkämpften Gebieten zurückgelassen, ohne zu wissen, ob diese noch stehen werden, wenn sie wiederkehren. Und ohne jegliche Gewissheit, ob eine Wiederkehr in der nahen Zukunft möglich sein wird. Auch die russischen Menschen, die gegen den Krieg demonstrieren oder den Dienst an der Waffe verweigern, brauchen unseren Schutz und Asylrecht. Die Stärkung des zivilrechtlichen Ungehorsams in Russland ist ein wichtiges Instrument gegen den Krieg. Es gibt glücklicherweise eine große Hilfsbereitschaft in der Gesellschaft. Wir als Integrationsrat hoffen, dass diese längerfristig lebendig bleibt. Die Stadtverwaltung gestaltet bereits die Rahmenbedingungen für die Beschaffung von Wohnraum. Medizinische Versorgung, Schul- und Kindergartenplätze (mit ausreichender Zahl an Dolmetscher*innen), Deutschkurse müssen in erster Linie zur Verfügung gestellt werden, so dass die zu uns kommenden Menschen in unserer Stadt ankommen und sich sicher fühlen können. Jeder von ihnen soll die Chance auf einem Leben in Frieden, auf Entwicklung und Selbständigkeit erhalten. Lassen Sie uns diese Menschen – ob jung, ob alt, ob Ukrainer*innen oder anderer Herkunft – alle willkommen heißen und ihnen Wertschätzung entgegen bringen für das, was sie erleben mussten und uns erspart bleibt.

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen

Zum rassistischen Anschlag in Hanau (21.02.2020)

Stellungnahme des Integrationsrats zum rassistischen Anschlag in Hanau

21.02.2020

Wir, der Integrationsrat Tübingen, empfinden große Trauer über das Leid, das der Täter in Hanau über die Menschen gebracht hat. Wir fühlen mit den Angehörigen der Opfer und den Verletzten der Anschläge.
Wir fühlen ebenso den Schmerz und die Ohnmacht, welchen bestimmt viele in der Stadt Hanau wegen dieser grausamen Taten empfinden.
Hanau hat ungefähr so viele Einwohner*innen wie Tübingen und anteilig ähnlich viele davon sind Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus ca. 180 Nationen. Wem waren diese Ähnlichkeiten vor Mittwoch bewusst? Uns nicht. Erst am Mittwoch haben wir uns Hanau genauer angeschaut und dies entdeckt.
Es ist wichtig, dass wir als Gesamtgesellschaft in solchen Zeiten zusammenhalten.
Weiterhin fordern wir dazu auf, nicht erst bei so grausamen Taten hinzuschauen und aufzuhorchen.
Wir fordern dazu auf, jeder Abwertung, Ausgrenzung und Rassismus im Alltag mit Zivilcourage entgegenzutreten.
Wir fordern dazu auf, unser Leben gemeinsam solidarisch für eine gutes gesellschaftliches Klima zu gestalten.

Hintergrundinformation: Der Integrationsrat berät den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bei Themen, die Menschen mit Migrationshintergrund betreffen, und bei integrationspolitischen Fragen. Neben zwölf sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehören dem Rat Mitglieder des Gemeinderats (ihre Zahl entspricht der Anzahl der Fraktionen im Gemeinderat) sowie die Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Integration an.

Der Integrationsrat Tübingen